8 Gründe, warum du fermentieren solltest. Fermentieren macht Lebensmittel haltbar, ist gesund und gut für Veganer geeignet. Außerdem hat es eine probiotische Wirkung, hilft beim Abnehmen und ist gesundes Fast-Food. Selber fermentieren lohnt sich und kann dabei auch noch Spaß machen.
Warum soll ich eigentlich fermentieren? Was sind die Vorteile? Hast du dir diese Fragen schon einmal gestellt? Im Nachfolgenden nenne ich dir 8 gute Gründe zum Fermentieren. Vielleicht kann ich auch dich davon überzeugen, das Fermentieren einmal auszuprobieren.
Grund 1: Fermentieren macht Lebensmittel haltbar
Früher zu Uromas Zeiten gab es die Notwendigkeit Lebensmittel haltbar zu machen. Durch die konservierende Wirkung von Salz, Säure und Luftausschluss können deine Lebensmittel durch Fermentation länger haltbar gemacht werden. Diesen Effekt kannst du durch kühle Lagerung in einem Kühlschrank noch erhöhen.
Grund 2: Vitamine und Mineralstoffe bleiben erhalten
Anders als beim Einfrieren oder Einkochen gehen die Vitamine und Mineralstoffe beim Fermentieren nicht verloren. Ganz im Gegenteil erhöht sich der Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen durch die Fermentation sogar noch. Durch das Fermentieren werden vor allem B- und C-Vitamine erhalten. Außerdem können auch Enzyme erhalten bleiben.
Grund 3: Veganer haben eine natürliche Zufuhr an Vitamin B12
Ganz besonders Veganer haben Schwierigkeiten ihren Bedarf an Vitamin B12, ohne tierische Lebensmittel, zu decken. Während des Fermentationsprozesses entsteht auf natürliche und vegane Art und Weise Vitamin B12. Trotz der Einnahme von Fermentiertem kann es jedoch sein, dass Veganer trotzdem noch gelegentlich auf Zusatzmittel zur Deckung ihres Vitamin B12 Bedarfs angewiesen sein können. Fermentiertes enthält zwar mehr Vitamin B12, aber eventuell immer noch nicht genug.
Grund 4: Milchsäurebakterien sind probiotisch
Milchsäurebakterien (Laktobakterien) sind nützliche Darmbakterien. Sie unterstützen die Verdauung, stärken das Immunsystem und sorgen für eine intakte Darmschleimhaut. Außerdem erleichtern sie die Aufnahme von Nährstoffen. Diese im Ferment enthaltenen Milchsäurebakterien wirken deshalb probiotisch. Wichtig dabei ist jedoch darauf zu achten, dass das Ferment nicht pasteurisiert oder sterilisiert wurde. Durch das Abkochen bzw. Hocherhitzen des Ferments werden die Milchsäurebakterien getötet. Für die probiotische Wirkung müssen deshalb immer frische Fermente gegessen werden.
Die Hälfte der Gründe zum Fermentieren haben wir bereits. Immer noch nicht überzeugt? Nun gut, dann eben noch die andere Hälfte!
Grund 5: Weniger chemische Konservierungsmittel
In vielen verpackten Lebensmitteln aus dem Supermarkt befinden sich zugesetzte Konservierungsstoffe. Wenn du deine Lebensmittel selbst herstellst und haltbar machst, dann hast du darüber die volle Kontrolle. Je weniger verpackte Ware du konsumierst, desto weniger chemische Zusatzstoffe nimmst du zu dir. Selber fermentieren ermöglicht es dir dein Essen haltbar zu machen, ohne chemische Zusatzstoffe und Konservierungsmittel einzunehmen.
Grund 6: Fermentiertes kann beim Abnehmen helfen
Die im Ferment enthaltenen Milchsäurebakterien wirken probiotisch und unterstützen die Darmflora. Die meisten Darmbakterien sind gutartig und gehören zu den Bacteroidaceae und Firmicutes (Milchsüäurebakterien). Es wird vermutet, dass das Verhältnis dieser Bakterien zueinander eine Einfluss hat auf das Körpergewicht.
Untersuchungen (1) zeigen, dass übergewichtige Menschen und Tiere eine andere Zusammensetzung der Darmflora haben, als Normalgewichtige. Bei übergewichtigen Menschen kann ein vermehrtes Auftreten der Firmicutes-Bakterien festgestellt werden.
Die Einnahme eines probiotischen Präparates über vier Wochen zeigte, dass Probanden die 1000 Kalorien täglich zusätzlich aßen, weniger Gewicht zunahmen, als die Kontrollgruppe. Diese erhielt nur ein Placebo.
(1) Alles über Milchsäurebakterien, Url: https://milchsäurebakterien.at, Zugriff am 08.09.2022
Grund 7: Fermentieren veredelt Lebensmittel
Durch Fermentation verändern sich die Eigenschaften von Lebensmitteln. Durch den Entzug von Wasser durch die Salzlake kann das Ferment geschmacksintensiver werden. Auch die Farbe kann sich ändern. Gewürze können den Geschmack weiter verfeinern. Denken wir zum Beispiel an Salzgurken, die erst durch die Fermentation zur Vollendung gebracht werden.
Die Konsistenz wird jedoch oft weicher. Bei sehr weichen Lebensmitteln ist aufzupassen, dass sie nicht matschig werden.
Grund 8: Gesunder Fast-Food aus dem Glas
Sogar für die Schnellen unter uns ist Fermentiertes eine gute Begleitung. Fermentiergläser lassen sich einfach und schnell öffnen und können somit sehr leicht und einfach als Beilage-Salat verwendet werden. In der Rohkost-Version geht es am Schnellsten und die Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme bleiben am Besten erhalten. Auch die probiotische Wirkung geht dadurch nicht verloren.
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Schlussbetrachtung
Fermentieren kann Spaß machen. Außerdem kann es Lebensmittel länger haltbar machen und veredeln. Zusätzlich ist es gesund und hat eine probiotische Wirkung. Selbst beim Abnehmen kann es behilflich sein.
Ganz besonders für Veganer ist Fermentiertes ein wichtiger Vitamin B12 Lieferant. Auch für die Schnellen eignet es sich hervorragend als gesunder Fast-Food.
Vielleicht habe ich dich bereits mit meinen 8 guten Gründen zum Fermentieren überzeugen können. Auf jeden Fall lohnt es sich, das Fermentieren einmal auszuprobieren!
Welche Erfahrung hast du bereits mit dem Fermentieren sammeln können? Hast du irgendwelche Tipps, Ideen oder Vorschläge die Anderen vielleicht helfen könnten?
Viel Spaß und Erfolg,
wünscht
Fermentieren zur Haltbarmachung
Fermentieren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln ist eine uralte Methode. Durch Fermentation sollen Vitamine erhalten bleiben und eine probiotische Wirkung erzeugt werden. Fermentieren ist grundsätzlich recht einfach, wobei jedoch frische Zutaten und sauberes Arbeiten vorausgesetzt sind.
Sauerkraut-Technik
Bei der Sauerkraut-Technik wird Gemüse im eigenen ausgetretenem Saft fermentiert. Dabei wird das Ferment durchgeknetet, bis genug eigener Saft entstanden ist. Das Gemüse muss frisch sein und sollte eine festere Konsistenz aufweisen.
Salzlake-Technik
Die Salzlake-Technik wird zum Fermentieren von Gemüse und Obst verwendet. Sie eignet sich vor allem für grobes und feineres Gemüse oder Obst. Fein gehobeltes Gemüse läuft jedoch Gefahr matschig zu werden. Bei der Salzlake-Technik wird das Ferment mit einer zubereiteten Salzlake übergossen.
Qualitätscheck beim Fermentieren
Die Qualität eines Ferments kann vor allem hinsichtlich des Geschmacks und der Haltbarkeit beurteilt werden. Dabei können mehrere Faktoren eine Rolle spielen, wie die Sauberkeit, der Säuregehalt, die Temperatur, der Salzgehalt und der Sauerstoff.
Warum klappt das Fermentieren nicht?
Gelegentlich kann es vorkommen, dass das Fermentieren nicht klappt. In diesem Beitrag versuche ich dir mögliche Ursachen und Lösungen für diese Probleme zu nennen.
Wie vermeide ich Kahmhefe?
Kahmhefe kann unangenehm sein, weshalb wir sie gerne verhindern wollen. Welche Maßnahmen helfen können die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Kahmhefe zu reduzieren, wird in diesem Beitrag diskutiert.
Die Kunst der Vorräte – ein Film von BR
Vorräte durch Fermentation länger haltbar machen. Wie das geht zeigt dieser Film von BR.
Quelle des Titelbilds: „Eingelegtes Gemüse. Salzen verschiedenegemüse in Gläsern für die langfristige Lagerung. Konserviert Gemüse in Gläsern. Sorte fermentiertes grünes Gemüse auf dem Tisch“ von Olga Peshkova auf iStock mit der ID 1166609721